Sie sind hier: Qualitative Erhebungen
Weiter zu: Erhebungsformen und -methoden
Allgemein: Kontakt Impressum Sitemap Haftungsausschluss

Qualitative Erhebungen

Experteninterviews

Sie ermöglichen i. d. R. einen raschen, vielfältigen und fundierten Überblick über gegebenen Strukturen, und Meinungen einer Region oder Bevölkerungsgruppe. Für viele Fragestellungen sind eine kostengünstige, inhaltsreiche und rasche Orientierungshilfe, aber auch Form der Gewinnung belastbarer Ergebnisse (Beispiele: siehe Sozialraumanalyse, Teilhabeplanung, Bildungsleitplanung etc.)

Arbeitsschritte: Konzeption, Formulierung eines Gesprächsleitfadens, Durchführung der Erhebung, Datenerfassung, Transkription, Auswertung

offene/narrative Interviews

Exploration: Bei wenig untersuchten Themenfeldern ist die Formulierung zielführender, das Thema zutreffend abdeckender Fragen schwierig bis unmöglich. Entsprechend werden standardisierten Erhebungen normalerweise „offener Interviews“ (also mit nur wenigen Leitfragen arbeitenden Erhebungsverfahren) vorgeschaltet bzw. statt standardisierten Erhebungen eingesetzt oder mit diesen kombiniert.

Auch aus methodischer Sicht kann diese Form der Befragung angebracht sein: Bei Themen, bei denen die Gefahr besteht, dass durch Standardisierung und Vorgabe von Fragen / Antworten die spezifische, subjektive Sicht des Befragten eingeengt oder in eine „falsche“ Richtung gepresst wird oder wenn – aus der methodologischen Perspektive z. B. der Phänomenologie (Alfred Schütz), Ethnomethodologie oder des Symbolischen Interaktionismus - „narrative Interviews“ notwendig erscheinen. Grob gesprochen soll dabei - angeregt von einzelnen Fragen des Interviewers - die „Erzählungen“ des Befragten erfasst, gegebenenfalls auch durch die Rekonstruktion der Biographie des Interviewten interpretiert und dadurch dessen eigene Perspektive bzw. die von ihm „konstruierten subjektiven Sinnzusammenhänge“ erkundet werden.

Gruppendiskussion

Gruppendiskussionen können für unterschiedliche Ziele eingesetzt werden: Sie können – im Sinne einer Exploration - dazu dienen, sich einen raschen Überblick über das Wissen bzw. die Meinungen unterschiedlicher Gesprächsteilnehmer (z. B. aus unterschiedlichen sozialen Schichten, Regionen, politischen Positionen etc.) zu verschaffen. Sie können – im Sinne sozialpsychologischer Projektziele - aber auch eingesetzt werden, um Aushandlungsprozesse zwischen Vertretern unterschiedlicher Meinungen oder gruppendynamische Prozesse zu verfolgen.